Gemeinsam. Stark. – dieses Motto soll Leitbild für das Handeln der CDU sein.
Mehr denn je ist gemeinsames Handeln gefragt – dies gilt ganz besonders zwischen Räten und Bürgern. Nur gemeinsam können wir die aktuellen Herausforderungen meistern – und davon gibt es viele. Die demografische Entwicklung bringt es mit sich, dass wir weniger, älter und auch „bunter“ in der Gesellschaft werden. Das hat immense Auswirkungen auf Bereiche wie die ärztliche Versorgung, den ÖPNV, die Erhaltung der Lebensqualität in unseren Dörfern und Städten, aber auch deren Attraktivität für junge Menschen. Hier brauchen wir die Ideen und das Engagement aller!
Die Kommunal- und Verwaltungsreform wird weitergehen. Die CDU bekennt sich zum Landkreis und hat sich das klare Ziel gesetzt, für den Erhalt eines Landkreises mit der Kreisstadt Cochem zu kämpfen. Wir möchten die an eine Kreisstadt geknüpfte Infrastruktur (Kreisverwaltung mit über 200 Arbeitsplätzen, Sitz des Amtsgerichtes und Rechtsanwaltskanzleien, Landesbetrieb Mobilität, Handwerkskammer, Bauern- und Winzerverband, Beratungsstellen uvm.) unbedingt erhalten, da ein Verlust dieses Status große negative wirtschaftliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze und die gesamte Region hätte.
Ein starker Landkreis hat gute Chancen mit seinen Kompetenzen und innovativen Projekten Kern eines größeren Kreises zu werden. Aus diesem Grund ist die CDU bereits in der vergangenen Wahlperiode aktiv geworden und hat die richtigen Weichen gestellt. Auf unsere Initiative hin hat der Kreistag im Jahr 2011 das Zukunftsprogramm beschlossen, das die wichtigsten Handlungsfelder aufweist. Mit Gründung der MEHR Energie eG und der Breitbandinfrastrukturgesellschaft zur Versorgung aller Ortsgemeinden mit schnellem Internet sind wir landes- und bundesweit Vorreiter.
Hieran wollen wir mit dem Ziel einer guten Zukunft für unsere Bürgerinnen und Bürger weiterarbeiten.
Unsere Vorstellungen zu den Herausforderungen der Zukunft:
„Gute Rahmenbedingungen für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum.
1. Umfassendes Angebot im Bildungsbereich vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung
Mit 47 Kindertagesstätten und rund 2.600 Kindergartenplätzen mit einer Belegung von 95 % im Landkreis haben wir gute Grundvoraussetzungen für die Zukunft geschaffen. Mit einem breiten Betreuungsangebot an gut ausgestatteten Kindergärten mit Krippen-, Hort- und Ganztagsplätzen sowie Tagesmüttern bieten wir Eltern individuelle und flexible Wahlmöglichkeiten, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Hoch engagierte Erzieherinnen stellen ein optimales Bildungsangebot sicher.
In der Schullandschaft verfügen wir von Grundschulen über Realschulen Plus, Gymnasium, IGS, Berufsbildende Schule und Förderschulen über ein breit gefächertes regional ausgewogenes Bildungsangebot im Landkreis. Mit dem Gymnasium in Cochem und der IGS in Zell ist es gelungen, dass künftig an zwei Standorten in unserem Landkreis das Abitur abgelegt werden kann. Wir haben die Chancen der Schulreform genutzt und mit der Fachoberschule Kaisersesch ein weiteres Angebot geschaffen, um zum Fachabitur zu gelangen.
Mit der Talentschmiede und den Ausbildungspaten haben wir im Landkreis bildungsbegleitende Möglichkeiten, um jungen Menschen Unterstützung und Entscheidungshilfen auf dem Weg von der Schule zum Beruf zu geben.
Mit der Fusion der Kreisvolkshochschule und der Musikschule haben wir wichtige Voraussetzungen geschaffen, dass auch zukünftig die außerschulische Familien- und Erwachsenenbildung im Kreis erhalten und bezahlbar bleibt.
Unsere Ziele für die Zukunft:
- Bedarfsgerechter Ausbau der Kindertagesstätten
- Attraktives Schulangebot mit der Möglichkeit, alle Bildungsabschlüsse zu erreichen
- Sicherung der Realschulen Plus in den Verbandsgemeinden
- Unterstützung der Förderschulen im Landkreis
- Bedarfsgerechte Schulsozialarbeit an allen Schulen des Kreises
- Förderung der Talentschmiede und der Ausbildungspatenschaften
- Sicherung der breiten Angebote von Kreisvolkshochschule und Kreismusikschule
2. Klimaschutz und Energiewende gemeinsam mit und für die Bürger gestalten
Energiewende und Klimaschutz gelingen nur gemeinsam mit und für den Bürger. Erneuerbare Energien müssen für den Privatmann ebenso wie für das Gewerbe bezahlbar bleiben. Im Rahmen der Bioenergieregion haben wir mit den Bioenergieprojekten die Wertschöpfung im Landkreis bei den heimischen Betrieben ermöglicht. Ein breites Beratungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger beim Energiesparen, (Um)bauen und Sanieren mit dem Aufzeigen der Fördermöglichkeiten haben wir bereits geschaffen. Mit der Gründung des Vereins „Unser-Klima-Cochem-Zell e.V“ ermöglichen wir jedem Bürger an diesem Entwicklungsprozess aktiv teilzunehmen.
Im Vorfeld des neuen Abfallbeseitigungskonzeptes haben wir die Bürgerinnen und Bürger über eine flächendeckende Befragung mit eingebunden und ihre Gewohnheiten, Anregungen und Wünsche berücksichtigt. Zu diesem Jahr war eine Senkung der Abfallgebühren möglich. Auch die künftig gesetzlich vorgeschriebene Biotonne wird die günstigen Abfallgebühren nicht beeinträchtigen.
Einwandfreies Trinkwasser ist ein hohes Gut, das durch unser Kreiswasserwerk zuverlässig sichergestellt wird. Durch umsichtiges und wirtschaftliches Handeln ist es uns gelungen, den Bürgern gutes Wasser zu günstigen Gebühren anbieten. Das Kreiswasserwerk ist darüber hinaus durch Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden ein wichtiger Mitstreiter für die Energiewende.
Elektromobilität sehen wir als große Chance für den ländlichen Raum, die wir derzeit mit kreiseigenen Fahrzeugen testen. Im Zusammenhang mit klimafreundlicher Energieerzeugung sehen wir hier gute Entwicklungsmöglichkeiten für eine günstige und emissionsfreie Mobilität im Landkreis.
Unsere Ziele für die Zukunft:
- Weiterentwicklung als Nullemissionslandkreis
- Ausbau weiterer Nahwärmenetze
- Kreisweites Netz mit Ladestationen für Elektromobile
- Erhalt der niedrigen Abfall- und Wassergebühren
- Weitere Vernetzung und Umsetzung der vielfältigen Klimaaktivitäten im Landkreis
- Beachtung eines ausgewogenen Verhältnisses von Windkraft und Photovoltaik einerseits und dem Landschaftsschutz anderseits sowie nachbarschaftlicher Belange der Ortsgemeinden untereinander
3. Attraktives und modernes Leben im ländlichen Raum
Wir leben dort, wo andere Urlaub machen. Attraktives Leben im ländlichen Raum erschöpft sich aber nicht nur in einer schönen Landschaft, sondern bedarf auch der Anbindung an den Fortschritt.
Schnelles Internet ist sowohl für unsere Betriebe als auch für alle Privathaushalte eine wichtige Grundlage des täglichen Lebens geworden. Für Unternehmen ist es eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit, für Familien ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung über den Wohnort. Deshalb ist es unerlässlich, alle Gemeinden anzubinden.
Mit der Gründung der Breitbandinfrastrukturgesellschaft haben wir die notwendige Grundlage für dieses ambitionierte Projekt, das bundesweit anerkannt und einmalig ist, geschaffen.
Schnelles Internet bietet auch die Möglichkeit für weitere Kreisprojekte. Mit dem Home-Office wollen wir flexible und familienfreundliche Arbeitsmöglichkeiten von zuhause schaffen. Die Vorteile von Telearbeit liegen im Wegfall von Wegezeiten, Reduzierung von Fahrtkosten sowie den besseren Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das E-Government eröffnet die Möglichkeit, viele Formalitäten mit der Verwaltung digital zu jeder Zeit zu erledigen.
Unsere Ziele für die Zukunft:
- Schnelles Internet in jedem Ort des Landkreises
- Ausbau der Offensive Home-Office für flexible Arbeitsmöglichkeiten von zuhause
- Aufbau des bürgernahen E-Government zur digitalen Kommunikation mit den Verwaltungen
4. Landwirtschaft und Weinbau stärken, Tourismus weiterentwickeln
Der Landkreis Cochem-Zell weist landesweit die höchsten Übernachtungszahlen auf. Das macht deutlich, dass der Tourismus eine der stärksten Wirtschaftssäulen, Arbeitgeber und damit auch Einnahmequelle der Bevölkerung ist. Davon profitieren nicht nur Hotelerie und Gastronomie, sondern damit verbunden auch alle heimischen Betriebe.
Mit dem Gästeticket wurden neue Wege beschritten, um im bundesweiten Wettbewerb der Fremdenverkehrsregionen zu punkten. Dies ist darüber hinaus ein weiterer Baustein im Konzept unseres Nullemissionslandkreises und eines sanften Tourismus.
Neben der einzigartigen Kulturlandschaft ist vor allem der qualitätsorientierte Weinbau ursächlich für diese positive Entwicklung im touristischen Bereich. Gerade in den letzten Jahren haben Cochem-Zeller Betriebe gezeigt, dass sie mit ihren Produkten zur Spitze des deutschen und internationalen Weinbaus gehören.
Landwirtschaft und Weinbau prägen entscheidend den Kreis Cochem-Zell in ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Die Schönheit und Attraktivität unserer Landschaft wird von dieser Berufsgruppe nachhaltig gepflegt.
Wir setzen uns dafür ein, dass wirtschaftlich verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit zunehmenden Marktchancen für landwirtschaftliche Produkte erfolgreich genutzt werden können. Die sich weiter verbessernde Einkommenssituation fördert die Attraktivität von Landwirtschaft und Weinbau für junge Menschen. Die besseren Perspektiven für die Zukunft wird auch die Situation bei der Betriebsnachfolge positiv beeinflussen.
Unsere Ziele für die Zukunft:
- Förderung des Steillagenweinbaus, insbesondere Erhalt der Hubschrauberspritzung im Steilhang
- Stärkung einer gezielten Vermarktung unserer regionalen Produkte zu angemessenen Preisen
- Vernetzung der Tourismusakteure in Kooperation mit den Regionalmarken Mosel, Eifel und Hunsrück
- Maßnahmen und Unterstützung zur Erleichterung von Betriebsnachfolgen
5. Wirtschaft stärken, Straßen erhalten, ÖPNV ausbauen
Öffentliche Verkehrsanbindungen sind die Lebensadern im ländlichen Raum. Gut ausgebaute und sichere Straßen im Landkreis sind unerlässlich und haben daher für uns einen hohen Stellenwert. Wir verfügen über ein gutes Kreisstraßennetz, das wir gewissenhaft instandhalten, erweitern und durch viele Radwege ergänzt haben.
Damit ist gleichzeitig die wichtigste Voraussetzung für einen funktionalen ÖPNV gegeben. Neben dem Schülertransport als Säule des ÖPNV ist die regelmäßige Anbindung aller Orte eine der vordringlichsten Aufgaben. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist eine Weiterentwicklung notwendig, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Dies betrifft sowohl berufliche Pendlerverkehre als auch Busverbindungen zu den Mittelzentren zum Einkauf, Arztbesuch oder Freizeitgestaltung.
Das Gästeticket stellt zudem nicht nur ein touristisches Angebot dar, sondern erschließt weitere Nutzer für den ÖPNV.
Gut angenommen wird nach wie vor das von uns initiierte Jugendtaxi, das Jugendlichen an den Wochenenden Mobilität auf dem Land ermöglicht und Eltern ein sicheres Heimkommen ihrer Kinder gewährleistet.
Unsere Ziele für die Zukunft:
- Gezielte Förderung von Dienstleistung, Handel, Handwerk, Gewerbe und Industrie
- Weiterführung unseres Standortmarketings für den Landkreis Cochem-Zell
- Erhalt und Ausbau des guten Kreisstraßennetzes
- Weiterentwicklung des ÖPNV mit Blick auf den demografischen Wandel
- Innovative Verkehrskonzepte zur Anbindung aller Ortsgemeinden im Kreis
- Erhalt des Jugendtaxis
- Einführung eines Seniorentickets
- Stärkere Verbreitung des Gästetickets auf weitere Ortsgemeinden und Steigerung des Mehrwertes
6. Ärztliche Versorgung und Pflege sicherstellen, Teilhabe aller sichern
Die ärztliche Versorgung ist im Landkreis Cochem-Zell wie im gesamten ländlichen Raum eine der größten Herausforderungen mit Blick auf den demografischen Wandel einerseits und den sich abzeichnenden Ärztemangel andererseits.
Neben dem Erhalt der beiden Krankenhäuser in Cochem und Zell ist vor allem die haus- und fachärztliche Versorgung sicherzustellen. Hier bedarf es neuer Konzepte und Initiativen, damit sich mehr Ärzte bei uns niederlassen.
Auch wenn viele Menschen aktiv bis ins hohe Alter bleiben, so steigt dennoch der Bedarf an häuslicher Pflege und Hilfestellung im Alter. Das kann oftmals innerhalb der Familie nicht mehr geleistet werden. Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliches Engagement werden künftig noch mehr gefragt sein.
Neben den stationären Einrichtungen verfügen wir im Landkreis bereits über ein gutes Angebot an ambulanten und teilstationären Pflegemöglichkeiten.
Über regionale Pflegekonferenzen werden bedarfsorientierte Konzepte entwickelt.
Wir wollen Inklusion und Integration in unserer Gesellschaft leben – im Miteinander und Füreinander.
Unsere Ziele für die Zukunft:
- Sicherstellung der ärztlichen und notärztlichen Versorgung im Landkreis
- Erhalt der beiden Krankenhäuser in Cochem und Zell
- Weiterentwicklung der Pflegestrukturplanung für eine kreisweite gute ambulante, teilstationäre und stationäre Versorgung
- Schaffung eines Netzwerkes von ergänzenden Angeboten und Hilfestellungen
- Regionale Teilhabeplanung für beeinträchtigte Menschen
- Barrierefreiheit in allen kreiseigenen Gebäuden
Die Herausforderungen des demografischen Wandels sind nur im Miteinander von jung und alt zu meistern.
Dabei gilt es, ein Augenmerk auf die finanzielle Situation zu legen, damit auch die nachfolgende Generation handlungsfähig bleibt.