Mehrheit für Merz

4. Dezember 2018

Die Mehrheit der befragten CDU Mitglieder im Kreis Cochem-Zell sprechen sich für Friedrich Merz als neuem Bundesvorsitzenden aus. 

Seit die Bundeskanzlerin ankündigte, sie werde beim Bundesparteitag der CDU nicht wieder für den Bundesvorsitz kandidieren, steht die Nachfolgefrage im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die drei besonders aussichtsreichen Kandidaten: Die Generalsekretärin der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, der frühere Chef der Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

„Ich halte alle drei Persönlichkeiten für fähig und qualifiziert, dieses Amt auszuüben. Insofern ist es ein Glücksfall, dass wir eine Wahlmöglichkeit haben.“, beschreibt Anke Beilstein die Situation. Der CDU Kreisvorsitzenden von Cochem-Zell war es aber wichtig, die Meinung ihrer Mitglieder zu den Kandidaturen zu erfahren. Neben der „Regionalkonferenz vor Ort“, bei der eine Liveschaltung zur Vorstellung der Kandidaten in Idar-Oberstein erfolgte und gemeinsam im CDU-Kreis im Ernster Vinoforum verfolgt wurde, führte sie daher auch eine Mitgliederbefragung durch. Sie wollte nicht nur wissen, wer in ihrem Kreisverband präferiert wird, sondern fragte auch nach den Gründen für die Zustimmung.

Die Umfrage stieß auf sehr großes Interesse: Innerhalb von weniger als zwei Wochen gaben 210 CDU-Mitglieder ihr Votum ab. 50,95 % der Mitglieder entschieden sich für Friedrich Merz, 47,14 % wollen Annegret Kramp-Karrenbauer und 1,9 % Jens Spahn an der Spitze ihrer Partei sehen. Eindrucksvoll begründeten viele Mitglieder ihre Entscheidung. Friedrich Merz besitze die höchstmögliche wirtschaftliche Kompetenz, verfüge über eine klare Sprache und habe das Zeug, die CDU aus ihrem Tiefstand zu befreien. Gerade für viele enttäuschte CDU-Wähler sei der wirtschaftlich unabhängige Mann ein Hoffnungsträger. Den intelligenten Sauerländer zeichne seine zupackende Entscheidungsfreude aus, er sei ein Motivator mit Rückgrat. Aber auch bei Annegret Kramp-Karrenbauer notierten viele Mitglieder wichtige Pluspunkte: ihr Handeln werde durch ihre christliche Überzeugung gelenkt, sie sei ruhig, ausgewogen und authentisch. Außerdem habe sie bereits Regierungserfahrung, sei sie bodenständig, vertrauenserweckend und weitsichtig. Sie könne eine Brücke sowohl zu Merkel als auch zu Merz bauen und sei als Kanzlerin geeignet. Jens Spahn beschreiben seine Unterstützer als jung und dynamisch, konservativ und modern.

Für die Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Anke Beilstein war die Erhebung ein voller Erfolg: „Von Politik- oder Politikerverdrossenheit kann nicht die Rede sein. Es wird aber auch deutlich, dass viele kein ‚Weiter so‘ wollen. Vieles erinnert an die Aufbruchstimmung in den 1970er und 1980er Jahren.“ Dass sie selbst in diesem Jahr beim Bundesparteitag nicht dabei sein kann, stimmt Anke Beilstein traurig. „Durch meinen krankheitsbedingten Ausfall über zwei Monate im Sommer hatte ich an mehreren Sitzungen des SWR Rundfunkrates, in den ich als Nachfolgerin von Julia Klöckner durch den Landtag entsandt wurde, nicht teilnehmen können. Daher hatte ich mich im September bereits entschieden, dass ich an der wichtigen Haushaltssitzung im Dezember, die zeitgleich wie der Bundesparteitag angesetzt war, dabei sein würde. So ging die Einladung für den Bundesparteitag an einen Ersatzdelegierten. Zu diesem Zeitpunkt war die jetzt historische personelle Situation noch nicht absehbar.“ bedauert Anke Beilstein die Entwicklung.

Das Befragungsergebnis hat sie dem Delegierten Peter Bleser für den Bundesparteitag in Hamburg mitgegeben. Dieser will es aufgreifen und sagt, dass das Mitgliedervotum einen starken Einfluss auf seine Entscheidung haben wird.